Mehr Ergonomie, Effizienz und Fehlerfreiheit durch die Kombination von Lineartechnik, Cobot und Pick2Light

Chance für bessere Montage

Der Aktionsradius von Cobots kann unkompliziert durch Linearachsen erweitert werden - sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Hinsicht. In Verbindung mit höhenverstellbaren Arbeitsplätzen und Pick2Light-Systemen eröffnen sie ganz neue Montagekonzepte.
 Um Ergonomie und Effizienz zu steigern, bietet sich in vielen Fällen die Integration eines Cobots am Montageplatz an.
Um Ergonomie und Effizienz zu steigern, bietet sich in vielen Fällen die Integration eines Cobots am Montageplatz an.Bild: RK Rose+Krieger GmbH

Cobots können Montagewerker in vielerlei Hinsicht unterstützen: Sie heben schwere Gegenstände oder übernehmen monotone, einseitig belastende Aufgaben wie das wiederholgenaue Anreichen von Teilen. Auch für bahngesteuerte Tätigkeiten, die ein Mensch nicht so präzise, schnell oder sicher ausführen kann, bieten sich kollaborierende Roboter an. Dazu zählt z.B. das Eindrehen filigraner Schrauben oder das Setzen von Niet- oder Klebeverbindungen.

 Eine zusätzliche Linearachse erweitert den Aktionsradius des Cobots in x-Richtung.
Eine zusätzliche Linearachse erweitert den Aktionsradius des Cobots in x-Richtung.Bild: RK Rose+Krieger GmbH

Hubsäulenanbindung am Montageplatz

Cobots können durch Zusatzachsen erweitert werden, um den Aktionsradius zu vergrößern. Dafür bietet sich etwa das Lineartechnikportfolio von RK Rose+Krieger an. So dienen Hubsäulen wie der Powerlift Z der elektrischen Höhenverstellung des Cobots (Y-Achse). Linearachsen aus der MonoLine- oder DuoLine-Baureihe verfahren den Cobot zusätzlich auf der X- und Z-Achse. Diese Linearachsen können im Prinzip beliebig lang sein.

Die Leistung des Cobots hängt davon ab wie groß und schwer die zu handhabenden Teile sind. Sie kann durch Auswahl der entsprechenden Cobot-Größe und entsprechende Dimensionierung der Linearachsen und Hubsäulen angepasst werden. Viele Cobot-Anwendungen benötigen ein System zur Bildverarbeitung, z.B. um Teile aus einer unsortierten Kiste zu greifen, optische Qualitätsprüfungen durchzuführen oder um die korrekte Positionierung bei Pick&Place-Aufgaben zu kontrollieren. Mithilfe von spezieller Software, Kameras und einer Kraftdetektion kann der Cobot etwa Teile passgenau einlegen. Auch das Verschrauben mittels Cobot ist problemlos möglich.

Ein Beispiel: Der Werker legt ein fertig montiertes Bauteil auf einer vorgegebenen Fläche auf dem Arbeitsplatz ab und gibt dem Cobot per Knopfdruck ein Zeichen, dass das Teil zum Abtransport bereit ist. Der Cobot bewegt sich über die Linearachse und die Hubsäule in die korrekte Position, erkennt das Werkstück über ein 3D-Kamerasystem, misst die Höhe und erkennt, ob er höher oder tiefer greifen muss. Anschließend nimmt er das Teil auf und transportiert es zur nächsten Station. Das kann in einer verketteten Arbeitswelt die Ablage seines nächsten Arbeitsplatzes sein, ein Vorratsbehälter oder eine Packstation. Handelt es sich nicht um das korrekte Werkstück, erkennt der Cobot das dank einer Mustererkennung.

Nach der Aufnahme transportiert der Cobot das Teil zur nächsten Station. Das kann in einer verketteten Arbeitswelt die Ablage seines nächsten Arbeitsplatzes sein, ein Vorratsbehälter oder eine Packstation.
Nach der Aufnahme transportiert der Cobot das Teil zur nächsten Station. Das kann in einer verketteten Arbeitswelt die Ablage seines nächsten Arbeitsplatzes sein, ein Vorratsbehälter oder eine Packstation.Bild: RK Rose+Krieger GmbH

Ergonomie trifft Ökonomie und Effizienz

Die Ansprüche an moderne Arbeitstische sind vielfältig und mit Standardprodukten oft nicht zufriedenstellend zu erfüllen. RK Rose+Krieger hat das Modell RK Easywork, das als Basis für Cobot-Montageplätze geeignet ist, deswegen mit zahlreichen Features ausgestattet. Sie sollen den Arbeitstisch zu einer attraktiven aufgabenspezifischen Lösung machen. Er ist flexibel umrüstbar und als Standardtisch oder abgestimmte Sonderlösung erhältlich. Attraktiv ist er damit vor allem für Klein- und Mittelserien, deren Nutzung nicht dauerhaft festgesetzt ist. Auch nach Jahren ist der robuste Arbeitstisch durch das Baukastensystem erweiterbar oder veränderbar.

Im Robotics Lab am Fraunhofer IEM erprobte RK Rose+Krieger ein gemeinsam entwickeltes Cobot-Raumportal für Schweißanwendungen. Die RK Lineareinheiten bewährten sich dabei auch für Cobots die überkopf arbeiten bestens.
Im Robotics Lab am Fraunhofer IEM erprobte RK Rose+Krieger ein gemeinsam entwickeltes Cobot-Raumportal für Schweißanwendungen. Die RK Lineareinheiten bewährten sich dabei auch für Cobots die überkopf arbeiten bestens.Bild: RK Rose+Krieger GmbH

Höhenverstellung mit Hubsäulen

Der Arbeitstisch auf Basis der Aluprofile Blocan ist mit Hubsäulen der Generation Multilift II ausgestattet. Sie verfügen über vielseitige Anbindungsmöglichkeiten und sind je nach Einsatzbereich der Arbeitstische in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Verfügbar für den Easywork-Arbeitstisch sind das Standardmodell sowie die Varianten Impact, Telescope, Clean und ESD. Gesteuert werden die Hubsäulen über die neue MultiControl-II-Steuerung, die serienmäßig Einschaltdauer, Überstrom und Temperatur als Überlastschutz überwacht. Das energieeffiziente Gesamtsystem ermöglicht sowohl die komfortable und intuitive Bedienung per Handschalter mit grafikfähigem Display, als auch eine Integration in übergeordnete Steuerungen. Die softwarebasierte Kollisionserkennung (SPP), die in der Premium-Variante integriert ist, sichert eine deutliche Reduzierung des Risikos von Produktschäden in der Applikation.

Pick2Light in der Bauteilmontage

Kombiniert man den Arbeitstisch in der Bauteilmontage mit einem per Linearachse und Hubsäule mobilisierten Cobot, bietet sich auch die Ergänzung um ein Setago-Pick2Light-System an. Denn so lässt sich der sichere, kollaborative und ergonomische Montageplatz auch zu einem 100 Prozent fehlerfreien machen. Die Pick2Light-Anwendung gibt dem Werker über ein grünes Licht vor, welches Teil er aus welchem Bereitstellungskasten greifen und montieren muss und führt ihn so durch den Montageprozess. Bei Fehlgriffen leuchtet das Licht rot.

Solche ursprünglich in der Intralogistik und Kommissionierung eingesetzten Systeme werden in immer mehr produzierenden Unternehmen zur Unterstützung der Mitarbeitenden eingesetzt. Gerade bei hoher Variantenvielfalt können per Pick2Light Produktionsfehler vermieden werden. Das Montageleitsystem ist einfach und intuitiv zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Genauso einfach gestaltet sich der Anlernprozess für den Werker. Jeder Arbeitsschritt wird vorgegeben und nach Durchführung bestätigt. Das erfolgt entweder über einen Sensor, der die Entnahme des richtigen Teils überwacht oder durch Bestätigung mittels Taste oder Fußschalter. Möglich ist auch die Anbindung eines Schraubsystems, das den Schraubvorgang erst bei Erreichen des Drehmoments als abgeschlossen registriert und den nächsten Schritt freigibt. Falsch entnommene Teile werden sofort durch rotes Aufleuchten signalisiert. Der Fehler muss erst beseitigt werden, bevor der Prozess fortgesetzt werden kann.

Montageanleitungen können anhand eines QR-Codes gescannt und gestartet werden. Über WLAN kann die Anleitung sogar direkt auf den Arbeitsplatz übertragen oder wenn nötig angepasst werden. Zur visuellen Unterstützung ist es möglich, Bilder des Montageschrittes mit dem Smartphone direkt in die Arbeitsanweisung hochzuladen. Umständliches Daten-Handling ist nicht erforderlich. Mit einfachen Schritten können Informationen aus dem ERP-System zum Produkt weiterverwendet werden, um die Montageanleitung zu erstellen. Durch Anbindung von Sensoren und anderen Weiterschaltbedingungen wird sichergestellt, dass sämtliche Arbeitsschritte korrekt durchgeführt werden.

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