Im Gespräch mit Willem Hofmans, Ixon

„Der Fokus der Maschinenbauer verlagert sich“

In der Produktion tut sich derzeit einiges. Schnelles Wachstum, Mangel an Ingenieuren, rasante technologische Veränderungen, neue Entwicklungen und ein immer kompetitiver werdender Markt. Wir sprachen mit Willem Hofmans, CEO von Ixon, über die aktuelle Marktsituation und die Wachstumschancen für Maschinenbauer in diesem wettbewerbsintensiven Markt.
 Willem Hofmans gründete die Fernwartungs- und IIoT-Plattform Ixon.
Willem Hofmans gründete die Fernwartungs- und IIoT-Plattform Ixon.Bild: IXON B.V.

Vor welchen Herausforderungen steht der gewöhnliche Maschinenbauer derzeit?

Die Fertigungsindustrie wächst in einem rasanten Tempo. Allerdings führt die Komponentenkrise dazu, dass viele Maschinen noch auf fehlende Teile warten, bevor sie an den Kunden ausgeliefert werden können. Darüber hinaus ist die Inbetriebnahme von Maschinen aufgrund der Pandemie teurer und schwieriger geworden. Maschinenbauer sind Innovatoren und verbessern ihre Maschinen ständig. Die größte Herausforderung besteht nun darin, Wege zu finden, um während des gesamten Lebenszyklus der Maschine Einnahmen zu erzielen und nicht nur während der Inbetriebnahme. Sie müssen über neue, digitale Wege der Kundenbetreuung nachdenken und entsprechende Geschäftsmodelle entwickeln. Dafür brauchen sie das richtige Personal – was sich aufgrund des Mangels an Ingenieuren als besonders schwierig erweist.

Welche Punkte stehen auf der Agenda der Maschinenbauer?

Viele Maschinenbauer haben die strategische Entscheidung getroffen, in die Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote zu investieren. Sie wollen ihr Wissen nutzen, um ihre Maschinen kontinuierlich zu verbessern und Kunden zu beraten, wie sie die Maschine am effizientesten nutzen können. Zahlreiche Unternehmen machen die ersten Schritte in Richtung dieser Angebote, indem sie das industrielle Internet der Dinge (IIoT) einsetzen. Interne Projektgruppen werden ins Leben gerufen und IoT-Spezialisten werden eingestellt. Die Strategie wird unternehmensweit kommuniziert, sodass alle Abteilungen, von der Technik über den Service bis zum Vertrieb, einbezogen werden.

Wie wird das IIoT Ihrer Meinung nach in nächster Zeit zu diesen Angeboten beitragen?

Der Maschinenbau wird sich mehr und mehr darauf konzentrieren, hervorragenden Service zu bieten, anstatt nur Technologie zu verkaufen. Maschinenbauer wollen ihr eigenes IIoT-Portal mit einer eigenen App, in der sie automatisierte Einblicke für ihre Kunden aufbereiten können. Möglichst an einem zentralen Ort. Mit diesen Optionen können sie neue Servicemodelle verkaufen und neue Einnahmequellen erschließen.

Welche Maßnahmen ergreifen die Maschinenbauer, um diese neuen Geschäftsmöglichkeiten umzusetzen?

Da der Fernzugriff allgemein als unverzichtbar angesehen wird, unternehmen viele Maschinenbauer nun die ersten Schritte in Richtung der Zustandsüberwachung – nachdem sie dies schon seit geraumer Zeit auf ihrer Agenda hatten. Heute gibt es viele Beispiele für Implementierungen in verschiedenen Branchen, von denen sie lernen können. Darüber hinaus hat sich die Technologie so entwickelt, dass es einfacher ist, mit der Implementierung des IIoT zu beginnen. Die Analyse der gesammelten Daten findet immer mehr Anklang, was für die Zustandsüberwachung entscheidend ist. Darüber hinaus gibt es eine steigende Nachfrage an Integrationen mit Tools von Drittanbietern in IIoT-Plattformen, wie z.B. mit einem ERP- oder einem Ticketsystem. Dadurch ist es möglich, den besten Prozess zusammenzustellen, um Maschinen optimiert zum Laufen zu bringen.

Welche Trends werden Ihrer Meinung nach für die Industrie im Jahr 2022 am wichtigsten sein?

Ich denke, es gibt einige Themen, die nicht nur im Jahr 2022, sondern auch in den darauffolgenden Jahren eine große Rolle für die Maschinenbauer spielen werden. Sicherlich werden sich neue Dienstleistungsangebote etablieren. Wie bereits erwähnt, verlagert sich der Schwerpunkt der Maschinenbauer vom Verkauf von Technologie zum Verkauf von erstklassigem Service. Dies führt zu einer zunehmenden Bedeutung der Datenanalyse. Die Maschinenbauer werden nicht nur mit der Zustandsüberwachung beginnen, sondern auch mit der Überwachung der Maschinenleistung und der Analyse von Maschinendaten, um die Gründe für Stillstände zu ermitteln. Darüber hinaus werden Datensicherheit und Nachhaltigkeit immer wichtiger, was die Maschinenbauer dazu veranlasst, der Cybersicherheit mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen zu widmen und ihre Kunden dabei zu unterstützen, Ausschuss und Energieverbrauch in der Produktion zu reduzieren.

Was raten Sie Maschinenbauern, die in einem derart wettbewerbsintensiven Umfeld wachsen wollen?

Wir befinden uns in einem schnell wachsenden Markt mit immer stärkeren Konkurrenten, teilweise aufgrund von Unternehmensfusionen, und Kunden, die mehr und bessere Serviceleistungen erwarten. Infolgedessen ist es von entscheidender Bedeutung, langfristige Geschäftspläne zu schmieden und eine starke Zukunftsstrategie zu verfolgen – eine Strategie, die z.B. den Verkauf von Dienstleistungen als neues Geschäftsmodell vorsieht. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen; bilden Sie ein Projektteam mit einer Mischung aus engagierten Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens, um mit dem Innovationsprozess zu beginnen. Denken Sie über den Tellerrand hinaus und stellen Sie sicher, dass Sie in die Zukunft investieren. Bei Ixon folgen wir dem Motto: Think big, start small, scale fast.

Wie kann Ixon einen Beitrag zu den Zukunftsplänen der Maschinenbauer leisten?

Ixon hat sich zum Ziel gesetzt, Maschinenbauer zu inspirieren und ihnen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Das bedeutet, dass wir Maschinenbauern helfen, eine Strategie zu finden, die zu ihren individuellen Bedürfnissen und Plänen passt. Darüber hinaus bieten wir die passende Technologie und die richtigen Tools, um diese Strategie erfolgreich umzusetzen – mit der entsprechenden Sicherheit in unserer gesamten Organisation und bei allen Produkten.

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