Mehr als nur Ventile

Gestalter des fluidischen Regelkreises

Es läuft bei Bürkert und das nicht nur in Bezug auf Flüssigkeiten und Gasen in fluidischen Regelkreisen. Auch wirtschaftlich steht das Familienunternehmen gut da. Was das Unternehmen auszeichnet und wie die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden soll, erfuhr das SPS-MAGAZIN im Gespräch mit dem neuen CEO Georg Stawowy.

Aber auch bei seinen Produkten und Lösungen achtet Bürkert auf Nachhaltigkeit. So wird derzeit analysiert, an welchen Stellen CO2 entsteht und wo es eingespart werden kann, was einen ersten Schritt in Richtung CO2-neutrale Produktion darstellt. Produktpolitisch sind die Magnetventile mit Doppelspule und Kick&Drop-Elektronik für Georg Stawowy ein guten Beispiel für Effizienz: „Sie verbrauchen je nach Lastwechsel bis zu 80% weniger Energie als konventionelle Lösungen, da die zum Öffnen des Ventils benötigte hohe Anzugskraft über einen hohen Spannungsimpuls erzeugt wird und für das Offenhalten kaum Strom gebraucht wird. Sie eignen sich besonders für dauergeöffnete Ventile.“ Aber auch als Markt ist Nachhaltigkeit ein Thema für Bürkert, in dem das Unternehmen beispielsweise das Thema Wasserstoff bedient.

Fokussierung auf strategische Ziele

Laut eigener Aussage will der Bürkert-CEO das global aufgestellte Unternehmen mehr auf die eigenen Stärken sowie strategischen Ziele fokussieren. Zudem soll die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden, die mit dem Transformationsprogramm ‚Bürkert next‘ vor ein paar Jahren angestoßen wurde – im Fokus: ganzheitliche Organisationsentwicklung und Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen. Als nächstes sollen die Prozessstrukturen vereinheitlicht werden. „Perspektivisch stehen wir vor denselben Herausforderungen wie viele Mittelständler: Wir benötigen Effizienzgewinne durch Digitalisierung, um das geplante Wachstum umsetzen zu können“, so Georg Stawowy, der die Digitalisierung auch als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel sieht. „Obwohl die Produktion immer mehr digitalisiert und automatisiert wird, heißt dass aber nicht, dass wir weniger Mitarbeiter benötigen. Umsatzentwicklung und Mitarbeiteranzahl wachsen trotz Rationalisierungseffekten proportional zueinander. Dementsprechend sind wir immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern.“

Längerfristig will Bürkert seine Produktion dezentralisieren und die Strategie local-for-local umsetzen, um exakter für die regionalen Märkte zu produzieren, mehr Fertigungstiefe vor Ort aufzubauen und Kunden schneller bedienen zu können. Dann soll sich auch der Umsatz sowie die Kompetenz zwischen den großen globalen Wirtschaftszentren China, Indien, Europa, Nordamerika ausgewogen verteilen. Dafür wurde vor wenigen Jahren das historisch größte Investitionsprogramm des Unternehmens angestoßen. So wurde bereits am 13. Juli der Erweiterungsbau des Bürkert Werks in Triembach au Val im Elsass eröffnet. Neben dem ca. 1.500m² großen Logistikgebäude, das bereits im März 2022 bezogen wurde, wurden jetzt Produktionsflächen mit einer Gesamtgröße von rund 4.000m² errichtet. Rund 15Mio.€ investierte Bürkert Fluid Control Systems in die Erweiterung des französischen Produktionsstandorts, an dem industrielle Sensoren, wie Flowave, gefertigt werden. Im Oktober soll in China ein neues Werk eröffnet werden und auch in den USA baut Bürkert die Fertigungstiefe aus. Im nächsten Schritt folgt Indien. Dabei betont Georg Stawowy, dass local-for-local keine Abkehr vom Produktionsstandort Deutschland ist: „Auch in Deutschland erweitern wir unsere Fertigung. Hier ist und bleibt unsere Kernkompetenz.“

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Christian Bürkert GmbH & Co. KG

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