Erweiterte Frequenzumrichter-Baureihe von Nord

22kW für den Schaltschrankeinsatz

Nord Drivesystems bringt für seine Schaltschrankumrichter der Baureihe Nordac Pro SK 500P in Kürze eine Leistungserweiterung bis 22kW in mehreren Abstufungen auf den Markt. Als zentrale Merkmale der Umrichterfamilie nennt der Hersteller unter anderem die integrierte Multi-Protokoll-Ethernet-Schnittstelle, das Multi-Geber-Interface für Mehrachsbetrieb, eine USB-Schnittstelle zum spannungsfreien Parametrieren sowie die verbesserte Motorregelung.
Bild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Der Schaltschrankumrichter Nordac Pro SK 500P ist seit rund anderthalb Jahren auf dem Markt. Laut Hersteller wird die Umrichterbaureihe insbesondere durch die serienmäßige Vielfalt an Schnittstellen und Funktionen ausgezeichnet. Verschiedene Gerätevarianten können dabei passend den jeweiligen Applikationsanforderungen zugeordnet werden. Steckbare Bedienungs-, Sicherheits- und Optionsbaugruppen sorgen für hohe Flexibilität und die kompakte Bauform ermöglicht eine platzsparende Installation im Schaltschrank. Mit der Gerätefamilie sollen Anwender von einer besonders vielseitigen Umrichterausstattung profitieren, die bereits in der Basisversion hochwertige Anschluss- und Funktionseigenschaften wie CANopen-Interface, Brems-Chopper, vier Parametersätze, SPS-Funktion und Positioniersteuerung bietet.

Bild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Passend für eine Vielzahl von Anwendungen

Die neuen Geräte der Nordac-Pro-Familie für den Schaltschrankeinbau sind modular aufgebaut und bieten viel Funktionalität auf wenig Raum. So kann der Frequenzumrichter gleichzeitig bis zu vier Drehgebersysteme lesen und dadurch vier Getriebemotoren im Positionierbetrieb mittels Posicon-Steuerung sequenziell steuern. Die Steuerung wählt den achszugehörigen Parametersatz. Der Umrichter steuert externe Leistungsrelais an und verbindet den entsprechenden Motor. Der motorzugehörige Drehgeber wird eingelesen und die Achse verfährt positionsgesteuert. Anschließend kann durch Umschalten auf eine andere Posicon-Achse umgestellt werden. Typische Anwendungen finden sich z.B. in der Lagertechnik: Eine Achse verfährt die Hebeeinrichtung, nach Erreichen der Höhe wird auf den Antrieb für den Greifer, bzw. die Gabel umgeschaltet, um ein Produkt aus dem Regal zu entnehmen. Bisher waren dafür zwei Frequenzumrichter erforderlich, jeweils einer für das Heben und einer für das Greifen. Mit der neuen Umrichtergeneration von Nord genügt Gerät, das alle Geber liest und per Relais auf die entsprechenden Getriebemotoren umgestellt wird.

Bild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Gut vernetzt – ob lokal oder im IIoT

Der Nordac-Pro-Frequenzumrichter wurde laut Hersteller speziell auf die Anforderungen von Industrie 4.0 ausgelegt. Wie alle Nord-Frequenzumrichter verfügt auch das neue Mitglied der Umrichterfamilie über eine leistungsstarke integrierte SPS für antriebsnahe Funktionen. Die Steuerung verarbeitet die Daten angeschlossener analoger und digitaler Sensoren und Aktoren (z.B. von Lichtschranken, Temperatursensoren oder Schwingungssensoren) bzw. Lager-erreicht-Meldungen der internen Positionierfunktion und kann Ablaufsteuerungen autark einleiten. So können komplexe Multiachs-Positioniersysteme über einen Umrichter sequenziell einen eigenständigen Ablauf abarbeiten. Das spart Geld, Platz, Installation und entlastet übergeordnete Steuerungssysteme.

Durch die integrierte SPS können die Antriebe Master/Slave-Gruppen bilden, die miteinander kommunizieren und eigenständig Steuerungsaufgaben übernehmen. Das erlaubt ein modulares Anlagendesign mit Produktionsgruppen und Fertigungsinseln und in einem nächsten Schritt die Vernetzung der gesamten Fabrik. Die Antriebs- und Anwendungsdaten können an den Leitstand, vernetzte Komponenten oder eine Cloud übermittelt werden. Das ermöglicht eine kontinuierliche Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) und legt damit die Basis für vorausschauende Wartungskonzepte (Predictive Maintenance) sowie eine exakt passende Anlagendimensionierung.

Ein Highlight ist der Multi-Chip für Industrial Ethernet. Er ermöglicht die Nutzung der gängigen industriellen Ethernet-Standards über nur eine Schnittstelle. Egal ob Profinet, Ethernet/IP, Powerlink oder Ethercat – das gewünschte Protokoll lässt sich einfach per Parameter einstellen. In Verbindung mit einem USB-Anschluss (Typ C) für die Parametrierung auch ohne externe Stromzufuhr, einem SD-Karten-Slot zur Parameterspeicherung und -übertragung, einer integrierten CANopen-Schnittstelle sowie der seriellen Schnittschnitte RS485 deckt der neue Schaltschrankumrichter ein breites Kommunikationsspektrum ab.

Bild: Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Mehr Funktion – weniger Varianten

Der Nordac Pro SK 500P wird als Applikationsumrichter-Variante mit vollem Funktionsumfang und als Maschinenumrichter-Variante mit reduziertem Schnittstellenumfang angeboten, der jedoch funktionell bereits anspruchsvolle Aufgaben durch integrierte SPS, closed-loop Regelung und Positionierung erledigt. Als Applikationsumrichter bietet das Gerät darüber hinaus einen SD-Karten-Slot, USB-Schnittstelle sowie die Möglichkeit zur Erweiterung über eine Optionsbaugruppe und ist für die Anbindung an Steuerungssysteme über Industrial Ethernet gut geeignet.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com
Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com
Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie

Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie

Das Potenzial von transformativen Digitaltechnologien gemäß Industrie 4.0 ist in der Industrie unumstritten. Allerdings ist das damit verbundene große Datenaufkommen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bergen diese Datenmengen ein Potenzial, das in Form wertvoller Informationen zur Prozessoptimierung verwendet werden kann. Andererseits drohen diese Datenmengen, sofern sie nicht gut gehandhabt werden, zu einer Datenflut anzuwachsen, die Unternehmen überfordert und somit mehr Probleme schafft, als sie löst.

Bild: ©jamesteohart/shutterstock.com / Softing Industrial Automation GmbH
Bild: ©jamesteohart/shutterstock.com / Softing Industrial Automation GmbH
Maschinenkonnektivität – als Teil von Edge Computing

Maschinenkonnektivität – als Teil von Edge Computing

Edge Computing ist ein Trendthema in der industriellen Produktion. Ausgehend von einer Definition des Begriffs Edge beschreibt dieser Artikel den aktuellen Stand der Technologie- und Marktentwicklung rund um Industrial Edge Computing. Besondere Berücksichtigung finden der Zusammenhang von Maschinenkonnektivität und Edge, sowie Fragen nach Betriebskonzepten und Skalierbarkeit von Industrial-IoT-Lösungen.

Bild: VDMA e.V.
Bild: VDMA e.V.
Von der Datatur 
zur Datokratie

Von der Datatur zur Datokratie

Maschinenbau und Elektrotechnik bilden die zwei Standbeine der industriellen Produktion. Zusammen stehen beide Branchen hierzulande für über 10.000 Unternehmen und über zwei Millionen Beschäftigte. Deutschland bildet folglich bislang das Gravitationszentrum und die Innovationsquelle der industriellen Automatisierung. Dass das in Zeiten der smarten Fabrik so bleibt, dafür soll das Datenökosystem Manufacturing-X sorgen.

Bild: TeDo Verlag GmbH
Bild: TeDo Verlag GmbH
Der Digital Twin 
im Mittelpunkt

Der Digital Twin im Mittelpunkt

Die sechste Ausgabe der Stuttgarter Innovationstage am 28. Februar und 1. März stand ganz unter dem Leitthema des digitalen Zwillings. Weil der Begriff so vielschichtig ist und oft unterschiedlich interpretiert wird, ging der
Kongress sowohl auf Grundlagen zur Definition ein als auch auf konkrete Einsatzmöglichkeiten in der Produktion. Anwendungsbeispiele und Referenzen wurden ergänzt um aktuelle Projekte aus der Forschung. Kernbestandteil war in diesem Jahr ebenfalls wieder die ausgiebige Möglichkeit für Diskussion und Networking sowie ein Blick hinter die Kulissen des Veranstalters – in die Maschinenhalle des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen der Universität Stuttgart (ISW).

Bild: ©Enrique del Barrio/stock.adobe.com
Bild: ©Enrique del Barrio/stock.adobe.com
Erschwerte Bedingungen

Erschwerte Bedingungen

Es sind eigentlich einfache Gesetze der Mechanik. Die falsche Kombination der wichtigen Parameter – Last, Hebel und Neigungswinkel – die dazu führen können, dass es zu Unfällen mit mobilen Arbeitsmaschinen kommt. Hohe Kosten und im schlimmsten Fall Personenschäden können die Folge sein. Der Einsatz von Sensoren und messtechnischen Lösungen integriert in die mobilen Maschinen kann dazu beitragen, Unfälle zu verhindern.