Chainflex-Leitungen von Igus in Flachstrickmaschinen von Stoll

Automatisiertes Stricken: bewegliche Leitungen im Extremeinsatz beim

Seit mehr als 30 Jahren sind die Flachstrickmaschinen von Stoll mit Chainflex Leitungen und Energieketten von Igus ausgestattet. In dieser Zeit haben die beiden Unternehmen einige Projekte gestemmt und gemeinsam neue Produkte entwickelt - so etwa sehr wirtschaftliche Leitungen für mehr als 50 Millionen Biegezyklen.
Bild: igus GmbH

Hohe Leistung – weniger Kosten

Die nächste Herausforderung ergab sich für Igus, als Stoll einen strategischen Entschluss fasste. „Unsere Kunden stehen unter enormem Preisdruck“, sagt Daub. „Wir wollten ihnen entgegenkommen und auch in Wettbewerb zu den asiatischen Herstellern treten, indem wir erstmals mit Igus-Leitungen nicht nur das Highend-Segment bedienen, sondern auch den Volumenmarkt.“ Der hohe Leistungs- und Qualitätsanspruch sollte dabei natürlich nicht verwässert werden. Zugleich aber musste der Unterschied zwischen Volumenmarkt- und Highend-Modellen erkennbar bleiben, bei klarem Preisabstand.

 Diese sezierte Chainflex-Leitung hat im Test über 50 Millionen Doppelhüben standgehalten.
Diese sezierte Chainflex-Leitung hat im Test über 50 Millionen Doppelhüben standgehalten.Bild: igus GmbH

Keine Chance für Katalogware

Neben der Highend-Serie ADF bedient Stoll mit seiner CMS-High-Performance-Baureihe auch den Volumenmarkt, der sehr preissensibel ist. Bis die neue Generation der CMS-Maschinen serienreif war, mussten auch die Zulieferer ihre Hausaufgaben machen. „Die Aufgabe war alles andere als einfach“, blickt Rössel zurück. „Gewünscht war das gleiche Eigenschaftsprofil wie bei den Leitungen der ADF-Serie zu einem deutlich günstigeren Preis. Das funktionierte aber nicht mit unserem Serienprogramm.“ Entsprechend waren die Igus-Konstrukteure gefordert. In einer engen Zusammenarbeit, von der Bedarfsanalyse über das Design bis hin zu den Prototypen, wurden auf der Basis der Chainflex-Serien CF890 und CF891 drei Sonderleitungen entwickelt. In diesem Fall ohne den hochwertigen TPE-Mantel und ohne die extrem robuste Bündelverseilung, aber mit besonderen, hoch beanspruchbaren Litzen und mit dem damals neuen Compound iguPUR als Mantelwerkstoff. Die Leitungen wurden als Prototypen produziert und anschließend im hauseigenen Labor bis zum Lebensdauerziel der Anwendung unter realen Bedingungen getestet. „Durch das umfangreiche Testprogramm konnten wir qualifizieren, dass das theoretisch definierte Leitungsdesign auch für die reale Anwendung beim Kunden geeignet ist“, erklärt Rössel.

 Chainflex Leitung CF10 mit TPE-Mantel und Bündelverseilung
Chainflex Leitung CF10 mit TPE-Mantel und BündelverseilungBild: Igus GmbH

Günstigleitung mit 50 Millionen Hüben

Mitte 2016 waren die Tests abgeschlossen und die Leitungen wurden zur Freigabe an Stoll geliefert. Die Ergebnisse im Igus-Labor erfüllten die Erwartungen: Jede Günstigleitung hatte mehr als 50 Millionen Hübe absolviert. „Im Grunde haben wir das gleiche Konzept umgesetzt, wie Stoll es bei den Maschinen getan hat, für die wir die Leitungen entwickelt haben: Hohe Leistung bei günstigen Kosten,“ so Rössel. „Weil wir uns gemäß unserem Claim ‚Tech up – cost down‘ auf die technischen Punkte fokussiert haben, die wirklich zählen.“ Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen hat zu exakt abgestimmten Biegeradien von Energiekette und Leitungen geführt. Nur so ließ sich das Anforderungsprofil mit deutlich günstigeren Kosten realisieren. Und deshalb haben die Highend-Leitungen CF9 und CF10 weiterhin ihr Alleinstellungsmerkmal für die Premium-Maschinen.

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