SPE-Anbindung von Geräten in der Feldebene

Digitalisierung leicht gemacht

SPE wird aktuell oft nur auf theoretischer Ebene diskutiert. Dabei lohnt es sich im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie, die Feldebene mit praktischen Lösungen schnellstens netzwerkfähig zu machen. Das Startup Perinet und Metz Connect bieten eine Lösung, mit der sich die Vorteile von SPE schon jetzt erschließen lassen.
 Das PeriCore-SPE-Kommunikationsmodul 
bildet das Herz der Anwendung.
Das PeriCore-SPE-Kommunikationsmodul bildet das Herz der Anwendung.Bild: Perinet GmbH

Die Kommunikation mit Sensoren oder Aktoren im Feld über das Netzwerk ist heute noch nicht weit verbreitet, da diese Komponenten in der Regel Feldbus-Schnittstellen oder eine analoge Schnittstelle besitzen und somit nicht grundsätzlich netzwerkfähig sind. Mit einer neuen Lösung können Sensoren aber zum intelligenten Bestandteil der IT-Infrastruktur werden. Das System von Perinet basiert auf hybridem Single-Pair-Ethernet und ermöglicht die direkte, vollverschlüsselte Kommunikation zwischen der Datendrehscheibe im Unternehmen und jedem einzelnen Sensor bzw. Aktor im Feld (alle nachfolgenden Ausführungen gelten immer auch für Aktoren).

Das System, das auf dem PeriCore-SPE-Kommunikationsmodul basiert, erlaubt den Zugang zu allen relevanten Prozessdaten und eröffnet neue Möglichkeiten in einer Vielzahl von Anwendungsfällen. Mit diesem Single-Pair-Ethernet-Modul können Anwender in der Industrie und Gebäudeautomation vormals analoge Sensoren direkt in IIoT- und IoT-Systeme integrieren.

So vereinfacht es die Einbindung neuer Sensoren in die IT-Infrastruktur und ermöglicht die Überbrückung großer Distanzen, beispielsweise wenn sich Sensoren weit weg befinden. Dabei kann die bereits bestehende Infrastruktur weiter genutzt werden. Zudem lassen sich über SPE viel mehr Daten übertragen, da die Bandbreite einer Ethernet-Infrastruktur weit über der von Feldbussen liegt. Es können aber nicht nur die Daten vom Sensor zur Steuerung weitergegeben werden – auch der umgekehrte Weg ist möglich, um an den Sensor beispielsweise Konfigurationsdaten zu übertragen.

 Das PeriCore Development Kit erlaubt das Design-in des Moduls in unterschiedlichste Sensoren und Aktoren, 
unabhängig von Typ und Hersteller.
Das PeriCore Development Kit erlaubt das Design-in des Moduls in unterschiedlichste Sensoren und Aktoren, unabhängig von Typ und Hersteller.Bild: Perinet GmbH

Development Kit vereinfacht Anwendung

Das kürzlich vorgestellte PeriCore Development Kit erlaubt das einfache Design-in des Moduls in unterschiedlichste Sensoren und Aktoren, unabhängig von Typ und Hersteller. Das Development Kit wurde speziell für das PeriCore-Modul zur Implementierung der SPE-Technologie in Feldgeräte entwickelt. Es beinhaltet neben den vielfältigen Schnittstellen alle notwendigen Bestandteile für eine schnelle und effiziente Programmierung, um ein Entwicklungsprojekt von A bis Z umzusetzen. Unter anderem ist auch eine Referenzanwendung enthalten, die dem Nutzer sowohl den thematischen Einstieg als auch die individuelle Anpassung erleichtert.

Das Kit beinhaltet u.a. das Development Board und auswechselbare Daughter Boards zur Entwicklung kundenspezifischer Schnittstellen für dedizierte Sensoren und Aktoren. Den Einsatz in der Gebäudeautomation ermöglicht eine entsprechende Adapterkarte. Die Daughter-Board-Erweiterungen des Development Kits basieren auf Steckverbindern führender Hersteller. Auch die Federkraftklemmen SM/SR99 von Metz kommen zum Einsatz, sie dienen als Basis für kostengünstige und kompakte Anschlusslösungen. Im PeriCore Development Kit sind diese Klemmen auf den Schnittstellenplatinen verbaut und erlauben die Entwicklung von kosteneffizienten Daisy-Chain-Konfigurationen.

Entwickler auf Seiten der Sensor-OEMs können mit dem Development Kit ihre passiven Produkte einfach und schnell in aktive Netzwerkteilnehmer transformieren und somit für die Digitalisierung aufrüsten. Das Projektmanagement profitiert von kurzen Projektzyklen und einer geringen Ressourcenbindung.

SPE-Lösungen von Metz Connect
SPE-Lösungen von Metz Connect Bild: Metz Connect GmbH

Push-in-Einzelklemmen für SPE-Module

Mit den flexibel platzierbaren SM99S- und SR99S-Einzelklemmen bietet Metz Connect eine Anschlusslösung, um den begrenzten Bauraum auf den Leiterplatten optimal zu nutzen. Die Farbgebung der Klemme spiegelt die SPE-Kabelfarbkodierung wider. Für die Anwendung bietet die Kabelfarbkodierung den Vorteil eines schnellen und fehlerfreien Anschlusses.

Die Klemmen haben eine kompakte Bauform von 5,8×6,6×14,5mm (BxHxT) für Anschluss-Querschnitte von 0,2 bis zu 1,5mm² und einen Nennstrom von 9A. Durch die Push-in-Technik für die Drahteinführung und den großen Fingerdrücker für die Drahtentriegelung besitzen sie den perfekten Bedienkomfort. Außerdem bieten sie eine sehr hohe Anschlusssicherheit durch ihre Drahtanschlussanzeige und einen Prüfabgriff zur Durchgangsprüfung. Die nach JEDEC20MSL1 reflowfähigen und Tape & Reel-verpackten Federkraftklemmen SM99S und SR99S bieten Flexibilität im Leiterplatten-Design, da sie als Einzelpole frei auf der Leiterplatte platziert werden können. Sie sind als SMT- und THR-Ausführung verfügbar und können in nahezu allen Applikationen in der Industrie- und Gebäudeautomation eingesetzt werden.

Implementierung der SPE-Technologie mit einem Development Board, das verschiedene Daughter Boards zur Entwicklung kundenspezifischer Schnittstellen unterstützt.
Implementierung der SPE-Technologie mit einem Development Board, das verschiedene Daughter Boards zur Entwicklung kundenspezifischer Schnittstellen unterstützt.Bild: Perinet GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com
Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com
Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie

Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie

Das Potenzial von transformativen Digitaltechnologien gemäß Industrie 4.0 ist in der Industrie unumstritten. Allerdings ist das damit verbundene große Datenaufkommen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bergen diese Datenmengen ein Potenzial, das in Form wertvoller Informationen zur Prozessoptimierung verwendet werden kann. Andererseits drohen diese Datenmengen, sofern sie nicht gut gehandhabt werden, zu einer Datenflut anzuwachsen, die Unternehmen überfordert und somit mehr Probleme schafft, als sie löst.

Bild: ©ZinetroN/stock.adobe.com
Bild: ©ZinetroN/stock.adobe.com
Schnelles
Internet
verbindet

Schnelles Internet verbindet

Der Markt für Konnektivität verändert sich stetig und vor allem rasant. So soll z.B. bis zum Ende des Jahrzehnts der Markt für 5G-Technologie die 180-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten. Dabei ist die Einführung der 5G-Technologie noch längst nicht abgeschlossen und das Wachstum sowie das Potential von 5G werden erst in den kommenden Jahren den Telekommunikations-Unternehmen und deren Kunden zugutekommen.

Bild: ©Mooam/stock.adobe.com
Bild: ©Mooam/stock.adobe.com
1, 2, 3… sicher?

1, 2, 3… sicher?

Maschinen, Anlagen und Systeme kommunizieren, die Produktion läuft weitestgehend automatisiert, aber damit in der Fabrikumgebung alles smart läuft, muss die technische Basis stimmen. Dazu zählen auch drahtlose Netzwerke. Nur wenn Daten zuverlässig erfasst und übertragen werden, kann der moderne Fertigungsprozess reibungslos laufen. Neben drahtlosen Technologien wie 5G und Bluetooth ist auch das Industrial WLAN (IWLAN) ein gängiger Ansatz. Doch was ist eigentlich IWLAN, und wie kann man es überwachen?

Bild: ROTH Steuerungstechnik
Bild: ROTH Steuerungstechnik
Problemlöser inside

Problemlöser inside

Roth Steuerungstechnik hat mit dem Operator Panel (ROP) ein Handbediengerät entwickelt, mit dem sich Maschinen nachträglich ausrüsten lassen, die auf Sinumerik-Steuerungen 810/840D Powerline basieren. Das Panel ersetzt 1:1 das nicht länger lieferbare Programmierhandgerät PHG sowie das HT6 von Siemens. Nicht zuletzt aufgrund der integrierten Kommunikationssoftware Accon-AGLink von Delta Logic stellt es eine moderne Alternative mit garantierter Ersatzteilverfügbarkeit und erleichterter Bedienung dar.

Bild: hema electronic GmbH
Bild: hema electronic GmbH
Schneller und einfacher

Schneller und einfacher

Time-Sensitive Networking ermöglicht Echtzeitanwendungen über Ethernet-Netzwerke. Die Technologie ist Grundlage für IT/OT-Konvergenz und die Nutzung einer gemeinsamen, flexiblen und skalierbaren Infrastruktur für alle Datenübertragungen. Bis dato war die Entwicklung entsprechender TSN-Elektroniken zeitaufwendig und teuer. Eine modulare Plattform soll jetzt kürzere Entwicklungszeiten ermöglichen, Kosten reduzieren und das Designrisiko verringern.