Entwicklungs- und Bildungscampus für Maschinenautomation bei B&R

Mehr Raum für Innovation

ABB hat ein neues Zentrum für Forschung und Weiterbildung am Hauptsitz von B&R im österreichischen Eggelsberg eröffnet. Der neue Campus soll bis zu 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und umfasst neben Forschungslabors auch umfangreiche Schulungseinrichtungen. Insgesamt hat ABB 100Mio.€ in den Ausbau des B&R-Headquarters investiert.
 Auf dem neuen Campus von B&R werden nicht nur neue Entwicklungen für Maschinenbau und Fabrikautomation realisiert. Auch das Thema Weiterbildung sowie die Zusammenarbeit mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen stehen auf der Agenda.
Auf dem neuen Campus von B&R werden nicht nur neue Entwicklungen für Maschinenbau und Fabrikautomation realisiert. Auch das Thema Weiterbildung sowie die Zusammenarbeit mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen stehen auf der Agenda. Bild: B&R / Matthew I Howell

Auf dem neuen Campus sollen vor allem neue Entwicklungen für Maschinenbau und Fabrikautomation realisiert werden, die mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz zur Erschließung neuer Potenziale in der industriellen Produktion der Zukunft beitragen – in Branchen wie Elektronik, E-Mobilität, Lebensmittel und Getränke, Recycling, Logistik oder auch in der Landwirtschaft. Ziel ist es die Produktivität und Flexibilität zu steigern, damit sich Anwender nachhaltiger und besser an ihren Endmärkten positionieren können.

„Innovation ist seit mehr als 130 Jahren fest in der DNA von ABB verankert“, merkt ABB-CEO Björn Rosengren an. Der Standort von B&R solle ein echter Innovations-Hotspot für den Wandel hin zu einer stärker automatisierten Fertigung werden. „Die offizielle Eröffnung dieses Campus ist ein wichtiger Moment für ABB. Wir schaffen Arbeitsplätze und gestalten gemeinsam mit unseren Kunden die Maschinen und Fabriken der Zukunft.“

Dieses Ansinnen kommt auch in der Politik gut an. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer sprach bei der Eröffnung von einer wichtigen Initiative: „Investitionen in unseren Wirtschaftsstandort sind immer auch Investitionen in die Zukunft Österreichs. Die Corona-Pandemie, Ausfälle in den globalen Lieferketten und nun auch der Krieg in der Ukraine führen uns eindrücklich vor Augen, dass wir unabhängiger werden müssen, wenn wir für künftige Herausforderungen besser gewappnet sein wollen. Daher freut es mich, dass ABB mit der Eröffnung des neuen Innovations- und Bildungscampus einen wichtigen Schritt setzt, um die Industrieproduktion wieder nach Hause zu holen.“

 Das neue 
Technologiezentrum umfasst unter anderem ein modernes Labor für Bildverarbeitungslösungen.
Das neue Technologiezentrum umfasst unter anderem ein modernes Labor für Bildverarbeitungslösungen.Bild: B&R / Matthew I Howell

Steigender Automatisierungsgrad

Laut einer aktuellen Umfrage von ABB planen acht von zehn Unternehmen in Europa und den USA den Automatisierungsgrad ihrer Fertigung zu erhöhen. Sieben von zehn Betriebe wollen Produktion in die Nähe des Heimmarktes oder in den Heimmarkt selbst verlagern. Das potenzielle Marktvolumen für Maschinen- und Fabrikautomation weltweit wird derzeit auf 20Mrd.$ pro Jahr geschätzt und soll bis zum Jahr 2030 auf 31Mrd.$ ansteigen.

„Wir befinden uns in einem Jahrzehnt des Wandels hin zur Robotik und Automation“, unterstreicht Sami Atiya, Leiter des ABB-Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation. „Unsere Kunden reagieren auf globale Arbeitskräfte- und Lieferengpässe sowie die steigende Nachfrage nach personalisierten und nachhaltigen Produkten.“ Der neue ABB-Campus solle als Zentrum für die Zusammenarbeit mit Kunden auf der ganzen Welt dienen. „Hier helfen wir Kunden, auf diese Trends zu reagieren, und unterstützen B&R dabei, der Partner der Wahl für anspruchsvolle industrielle Automatisierungsprojekte zu werden.“

B&R wurde 1979 von Erwin Bernecker und Josef Rainer gegründet und hat seinen Hauptsitz in Eggelsberg in Oberösterreich. Heute positioniert sich das Unternehmen als Lösungsanbieter in der Automatisierung und ist im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation von ABB für die Maschinenautomation verantwortlich. Seit der Übernahme von B&R im Jahr 2017 kann ABB seinen Kunden in der Industrieautomation ein ganzheitliches Spektrum an integrierten Hardware- und Softwarelösungen rund um Steuerung, Antrieb, Robotik, Sensorik sowie Analytik und Elektrifizierung anbieten.

Open Innovation und Bildungsplattform

Mit dem neuen Innovations- und Bildungscampus erweitert sich die Gesamtfläche des B&R Headquarters auf mehr als 100.000qm. Durch die Erweiterung werden zugleich Flächen frei, die für den Ausbau der Produktion von B&R-Produkten dienen werden. Im Campus soll nicht nur mit klassischen Kunden und Anwendern, sondern auch mit Startups sowie mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammengearbeitet werden. Zudem will man dort dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Automation Academy auf dem Campus soll jährlich bis zu 4.000 Menschen Weiterbildungsmöglichkeiten bieten, darunter Studierenden oder Lehrlingen, aber auch Mitarbeitenden von B&R sowie Kunden. Darüber hinaus plant B&R in Zusammenarbeit mit mehreren Hochschulen den Aufbau einer dualen Hochschulausbildung am Campus. „Wir verzeichnen in Österreich aktuell einen Rekord an offenen Stellen“, so Österreichs Arbeitsminister Martin Kocher. „Gleichzeitig befinden sich aktuell mehr Personen in unselbstständiger Beschäftigung als je zuvor. Umso mehr gilt es der in Europa spürbaren Qualifikationslücke entgegenzuwirken.“ Der neue B&R-Campus mit einem dualen Ausbildungsangebot sei ein wichtiges Beispiel dafür, wie man die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen angehen könne.

Neuer Markenauftritt für B&R

Gemeinsam mit dem neuen Campus hat B&R auch einen neuen Markenauftritt vorgestellt, durch den eine visuelle Verbindung zwischen B&R und ABB hergestellt werden soll. Entsprechend trägt das Logo des österreichischen Automatisierers künftig den Beisatz „A Member of the ABB Group“. Im Rahmen der ABB-Nachhaltigkeitsstrategie 2030 will das Unternehmen bis zum Ende dieses Jahrzehnts im gesamten Unternehmen klimaneutral werden. So wurde bei B&R eine der größten Eigenverbrauchs-Photovoltaikanlagen Österreichs installiert. Mit zusätzlichen PV-Modulen auf dem Campus wird die Gesamtleistung auf 1,8MW erhöht. Die Eigenverbrauchsquote liegt bei rund 98 Prozent.

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B&R Industrial Automation GmbH

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