Automatisierungstreff in Heilbronn

„Verdichtete Atmosphäre“

Ende März fand der Automatisierungstreff erstmals in Heilbronn statt - sehr erfolgreich, wie Veranstalterin Sybille Strobl im Gespräch mit dem SPS-MAGAZIN betont. Der Fokus auf Praxisnähe habe sich in diesem Jahr noch stärker ausgezahlt. Grund dafür sei der hohe Informationsbedarf durch die fortschreitende Digitalisierung und Nachholbedarf wegen der Covid-Einschränkungen der letzten Jahre.
In den Workshops entwickelt 
sich oft eine ganz eigene Dynamik zwischen Teilnehmer und Referent.
Sybille Strobl, Veranstalterin
In den Workshops entwickelt sich oft eine ganz eigene Dynamik zwischen Teilnehmer und Referent. Sybille Strobl, VeranstalterinBild: Strobl GmbH

Die praxisnahen Anwender-Workshops bildeten auch in diesem Jahr wieder den Kern der Veranstaltung – und waren gut besucht. Schließlich bieten sie den Teilnehmern die Chance, neue Technologien und Lösungen vor Ort zu testen und selbst Hand anzulegen. Ergänzend dazu präsentierten auf dem Marktplatz Industrie 4.0-Unternehmen ihre Lösungen für die digitale Transformation. Dort hatten Teilnehmer während der großzügigen Networking-Pausen die Möglichkeit, sich über echte Use Cases und Einsatzszenarios aus dem Themenfeld der industriellen Digitalisierung zu informieren.

Noch mehr technische Tiefe

„Unsere Umfrage vor Ort hat bestätigt: Sowohl die Besucher der Workshops als auch die Referenten waren sehr zufrieden“, sagt Sybille Strobl. Das sei u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die Teilnehmer ausführlicher als vor Corona mit den jeweiligen Workshop-Themen auseinandergesetzt hatten. „Die Leute waren echt gut vorbereitet“, fährt die Veranstalterin fort. Es sei eigentlich niemand ohne konkrete Fragen in Heilbronn erschienen. „Das unterstreicht das Konzept der Veranstaltung nicht nur, sondern hebt es auf ein neues Level.“

Im Gegensatz zu klassischen Messen oder Kongressen ist der Automatisierungstreff längst auf ganz praxisnahe Wissensvermittlung hin ausgerichtet. Die Teilnehmer kommen in der Regel, weil sie tiefgehendes Interesse für die angebotenen Automatisierungs- und Digitalisierungsthemen haben und spezifische Erkenntnisse und Informationen für ihre Arbeit mitnehmen wollen. „Für die Zielgruppe des Automatisierungstreffs reicht ein normaler Messebesuch einfach nicht aus“, macht Sybille Strobl deutlich. Entsprechend habe man in Heilbronn auf hohem technischen Niveau vorgetragen und diskutiert. „Marketing-Phrasen und allgemeingültige Aussagen suchte man an den drei Tagen vergeblich.“ Auch digitale Veranstaltungen können an dieser Stelle nicht mithalten, denn die Referenten stellen sich jeder Frage. „Dabei entwickelt sich in den Workshops oft eine ganz eigene Dynamik zwischen Teilnehmer und Referent oder den Teilnehmern untereinander“, führt die Veranstalterin weiter aus. „Das funktioniert nur live!“

Next Level Automation

Was die Themen auf dem Automatisierungstreff angeht, zeichnet die Veranstaltung mit ihrem Workshop-Angebot ein scharfes Bild, welche Trends und Technologien gerade den größten Erklärungsbedarf in der Branche mitbringen. „In diesem Jahr ging es stark in Richtung moderner Softwarefunktionalität und Digitalisierung in der Fabrik“, so Strobl. „Darüber hinaus war auch ein verstärktes Informationsbedürfnis in Sachen Kommunikation, Fernwartung und IIoT zu spüren.“ Weitere Schlagworte, die in den Workshops zur Sprache kamen, waren etwa Big Data, künstliche Intelligenz oder Security – aber auch klassische Automatisierungsthemen wie Steuerungstechnik, Sensorik oder Energietechnik.

Der neue Veranstaltungsort – das Campusgelände Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn – wurde von den Referenten und Teilnehmern gut angenommen: modernes Ambiente, kurze Laufwege, logisch angeordnete Workshop-Räume. „Diese verdichtete Atmosphäre hat den persönlichen Charakter der Veranstaltung nochmals unterstrichen“, bewertet auch die Veranstalterin den Wechsel von Böblingen positiv.

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