Lieferkettenprobleme belasten den Maschinenbau weiterhin

Warten ohne Ende?

Schon seit Beginn der Covid19-Pandemie beschäftigen Lieferkettenprobleme und Materialengpässe die Branchen. Doch wie sieht es aktuell und in naher Zukunft aus? Das SPS-MAGAZIN hat bei den Verbänden der Branche nachgefragt, ob sich zeitnah etwas ändern wird.

2022 war laut ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel trotz aller Widrigkeiten ein starkes Jahr für die deutsche Elektroindustrie, „trotz Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation und weiterhin angespannten Lieferketten.“ Auch der VDMA sieht die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau weiterhin durch Schwierigkeiten in den Lieferketten und durch Materialengpässe beeinträchtigt. Laut einer Blitzumfrage des Verbandes von Anfang Dezember, an der mehr als 600 Mitgliedsfirmen teilnahmen, sehen 74 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch solche Engpässe gravierend oder merklich beeinträchtigt. Im Juni waren es allerdings noch 87 Prozent gewesen. Von einer merklichen Entspannung berichten die Firmen in der jüngsten Umfrage mit Blick auf Chemikalien, Kunststoffen und Metallerzeugnisse. Nach wie vor angespannt ist die Lage dagegen bei Elektronikkomponenten, wenngleich mit rückläufiger Tendenz. Auch der europäische Bildverarbeitungsverband EMVA sieht die wirtschaftliche Entwicklung nach der Pandemie von einer starken Kundennachfrage geprägt, die mit der Schwierigkeit einherging, ausreichend Produkte und Lösungen zu liefern. Das hat zu einem Anstieg des Auftragsbestandes geführt. Laut aktuellster EMVA-Marktstatistik könnte es daher sein, dass sich 2023 ein Gleichgewicht einstellt, in dem sich der Auftragsrückstau durch geringere neue Nachfrage von vorsichtiger agierenden Abnehmern mit geringerer Kaufkraft nivelliert. Auch der Industrieverband AIM-D ging Ende November in seinem Trendbarometer davon aus, dass neben dem im Mittelpunkt stehenden Ukraine-Krieg auch die Chip-Krise sowie die globale Krise der Lieferketten weiterhin besonders zu beachten sind. (peb)

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