PwC-Digital Trust Insights

Investitionen in Cybersicherheit steigen, GenAI wird wichtiger

Bild: PwC PricewaterhouseCoopers AG

Deutsche Unternehmen planen 2024 mehr Investitionen in ihre Cyber-Security-Fähigkeiten. Das ist eine Erkenntnis aus der aktuelle ‚Digital Trust Insights‘-Studie. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC hat dafür weltweit 3.876 Organisationen zu verschiedenen Aspekten der Cybersicherheit befragt. 84 Prozent der befragten Unternehmen aus Deutschland wollen ihr Budget für den Bereich um mindestens 5 Prozent erhöhen (global: 79 Prozent). Eine Kürzung des Budgets planen hingegen nur 4 Prozent – im Vorjahr waren es noch 24 Prozent. Generative KI nimmt im Zuge der Investitionen eine wichtige Rolle ein: In Deutschland planen in den nächsten zwölf Monaten 75 Prozent der Befragten GenAI-Tools für die Cyberabwehr einzusetzen (global: 69 Prozent).

„Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Folgen verändern in Kombination mit der raschen Digitalisierung und neuen EU-Regularien die Art und Weise wie Unternehmen über Cyberresilienz denken. Die Wachsamkeit ist gewachsen – und damit sind es auch die Investitionen“, sagt Grant Waterfall, Partner sowie Cyber Security & Privacy Leader bei PwC Deutschland und EMEA.

NIS-2 und andere Verordnungen

Neben den erhöhten geopolitischen Risiken spielt auch die dynamische Regulierungslandschaft eine wichtige Rolle für den Anstieg der Cyber-Security-Budgets. So sieht beispielsweise die NIS-2-Richtlinie vor, dass Führungskräfte persönlich für die wirksame Beaufsichtigung von Cyber-Security-Risiken haftbar gemacht werden können. 84 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten in diesem Zusammenhang erhöhte Compliance-Kosten (global: 75 Prozent). Im Finanzsektor erfordert die DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) von Führungskräften ebenfalls eine höhere Aufmerksamkeit für digitale Risiken.

Finanzielle Schäden nehmen zu

Dem wachsenden Bewusstsein für die IT-Sicherheit gehen vielerorts Sicherheitsvorfälle mit finanziellen Schäden voraus. So sind in den letzten drei Jahren bereits bei 70 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland Kosten zwischen 100.000 und 20MioUS$ entstanden. Vor allem Schäden im Bereich zwischen 100.000 und 1Mio.US$ sind laut Untersuchung deutlich gestiegen: Berichtete im vergangenen Jahr nur rund ein Viertel der Unternehmen von Kosten in dieser Spanne, sind es dieses Jahr bereits 41 Prozent der Befragten. 8 Prozent der befragten Unternehmen aus Deutschland geben an, in den letzten drei Jahren nicht von Datenverlusten betroffen gewesen zu sein – weltweit liegt dieser Anteil bei 15 Prozent.

Um solche Schäden zu vermeiden und Cyber Security zu vereinfachen, setzen immer mehr Unternehmen auf integrierte Cyber-Technologie-Plattformen. 49 Prozent in Deutschland nutzen bereits vorrangig entsprechende Technologien, weitere 43 Prozent planen diesen Schritt in den nächsten zwei Jahren. Die Plattformen bieten gegenüber herkömmlichen Lösungen viele Vorteile, sagt Waterfall: „Sie reduzieren die Komplexität, erhöhen die Reaktionszeit und vereinfachen die Durchsetzung von Richtlinien“.

Cloud-Infrastrukturen bleiben kritischer Angriffsvektor

Cyberrisiken in Zusammenhang mit Cloud-Infrastrukturen bleiben sowohl global (47 Prozent) als auch in Deutschland (52 Prozent) die größte Sorge der Unternehmen. Darüber hinaus beurteilen 29 Prozent der Befragten in Deutschland auch die Kompromittierung ihrer Software-Lieferketten als ernstzunehmendes Risiko (global: 25 Prozent). Weitere 24 Prozent fürchten Angriffe über Zero-Day-Schwachstellen (global: 17 Prozent). Angesichts dieser Risikowahrnehmung plant ein Drittel (33 Prozent) der Unternehmen sowohl in Deutschland als auch weltweit, vermehrt in ihre Cloud Security zu investieren. Investitionen in die Anwendungssicherheit sowie die OT Security sind ebenfalls in vielen deutschen Unternehmen ein wichtiges Thema (41 Prozent bzw. 36 Prozent).

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