Kostenlose Software-Tools

CAN-Netze zeitsparend einrichten und betreiben

Bereits seit den 1980er-Jahren vereinfacht der CAN-Bus die Übertragungswege von und zu analogen und digitalen Geräten. Heute finden sich CAN-Bus-Netzwerke in vielen Branchen: von der Automobilindustrie über Automatisierungstechnik, Medizintechnik bis hin zur Flugzeugtechnik. Mit entsprechenden Software-Tools lassen sich CAN-Netzwerke zeitsparend einrichten, konfigurieren und managen.
Bild: esd electronics GmbH

Seit den Anfängen von CAN widmet sich Esd Electronics der Entwicklung von CAN-Komponenten. Das Produkt-Portfolio reicht von CAN-Interfaces, Gateways und Bridges, I/O-Module, Steckkartensysteme bis hin zu CPU-Boards. Damit Anwender auf Basis dieser Komponenten unkompliziert CAN-Netzwerke einrichten und betreiben können, bietet das hannoversche Unternehmen kostenlose Software-Tools für alle CAN-Komponenten an.

 CANplot bereitet CAN-Daten auf und stellt sie grafisch dar.
CANplot bereitet CAN-Daten auf und stellt sie grafisch dar.Bild: Esd Electronics GmbH

SDK – umfangreicher Werkzeugkasten

Allen voran ist das CAN Software-Development-Kit (CAN SDK) für die NTCAN-API zu erwähnen. Es bietet umfassende Unterstützung bei der Software-Entwicklung und beinhaltet die CAN-Diagnose-Tools CANreal, CANplot, CANrepro, CANscript und COBview. Systemvoraussetzung zur Nutzung dieser Tools ist ein aktuelles Windows-Betriebssystem als 32Bit oder 64Bit Version. Neben den fünf CAN-Tools hat das Kit Header-Dateien, Bibliotheken, Beispielanwendungen sowie die Dokumentation mit an Bord. Ein weiteres Werkzeug ist das EsdACC Error Injection GUI-Tool, mit dem CAN-Fehler simuliert werden können. Mit dem CAN SDK lassen sich Anwendungen auf der Basis von CAN-Hardware entwickeln, debuggen und testen. Alle Tools sowie die Programmier-API nutzen gemeinsam die Multi-Prozess-NTCAN-Architektur, welche CAN FD und Timestamped Rx+Tx einschließlich der CAN-Interprozesskommunikation unterstützt. Ein virtueller CAN-Treiber zum Entwickeln und Testen von Applikationen vervollständigt den umfangreichen Werkzeugkasten.

 Mit den kostenfreien Tools des CAN Software Development Kit (SDK) und  dem GUI-Tool lassen sich CAN-Netze einfach 
konfigurieren und managen.
Mit den kostenfreien Tools des CAN Software Development Kit (SDK) und dem GUI-Tool lassen sich CAN-Netze einfach konfigurieren und managen.Bild: Esd Electronics GmbH

Für zahlreiche Programmiersprachen verfügbar

Die im CAN SDK enthaltenen Bibliotheken und Beispiele sind für viele Programmiersprachen und -umgebungen verfügbar. Dazu gehören C/C++ (Visual, Borland, MinGW), Visual Basic 6, Delphi, PureBasic und auch Python. Ergänzend dazu enthält das Kit mit NTCAN.NET auch Klassenbibliotheken für das Microsoft.NET Framework zur einfachen Implementierung von Anwendungen in C# oder VB.NET. Darüber hinaus bietet es Funktionsblöcke für API-Funktionen sowie die Funktionsblöcke des CANopen Tiny Managers zur einfachen Nutzung von CAN und CANopen in Labview.

Software von Drittanbietern lassen sich durch passende Bibliotheken direkt mit der Esd-CAN-Hardware nutzen. Hierzu bietet Esd beispielsweise eine DLL für den CANopen Conformance Test (CCT) von der CAN in Automation (CiA) sowie eine entsprechende Version für die Devicenet Protocol Conformance Test, eine Software der Open DeviceNet Vendors Association (ODVA).

Überwachen und Testen

Das Software-Tool CANreal ist ein Monitorprogramm zur umfangreichen Überwachung und Analyse sowie als Testumgebung für CAN-Netze. Dank seiner offenen Plugin-Schnittstelle können sowohl mitgelieferte als auch selbst geschriebene Plugins, wie zum Beispiel für CAN Databases (DBC) oder J1939 verwendet werden. Es hat sich als CAN Test- und Monitoring-Tool bewährt. Mit seinen vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten ist das Programm auch bei der Diagnose vielseitig. So lassen sich CAN-ID-Filter für 11- und 29-Bit-CAN-IDs einstellen, CAN-Nachrichten loggen, Signale mit DBC-Files dekodiert darstellen, hochauflösende Zeitstempel auswerten und die CAN-Fehlererkennung sowie vielfältige Triggerfunktionen nutzen. Die Nachrichten werden übersichtlich in einer Online-Listenansicht oder statisch (Objektmodus) angezeigt. Die Anzeigespalten sind vom Anwender konfigurierbar. Die Zeitstempel von CAN-Nachrichten lassen sich als absolute Werte anzeigen, je nach Einstellung mit oder ohne Datum auf die Mikrosekunde genau. In einer zusätzlichen Spalte wird auch der relative Wert zur vorherigen CAN-Nachricht angezeigt. Bei CAN-Hardware, die IRIG-B unterstützt, kann auch der darüber übertragene Timecode als Zeitbasis eingestellt und ausgegeben werden.

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