Die ODVA gibt bekannt, dass die Ethernet/IP Specification verbessert wurde, damit Anbieter das Netzwerk auch mit Schaltschrank-internen ressourcenbegrenzten Geräten verwenden können. Bisher wurde der Einsatz von Ethernet/IP an der Edge, wo Knoten immer noch fest verdrahtet sind, durch Kosten, Größe und Energiebeschränkungen eingeschränkt. Die sinkenden Kosten von Halbleiter-Chips haben zu einer Zunahme der Konnektivität bei einfachen Geräten geführt, wie z.B. in der schnellen Erweiterung des Industrial Internet of Things (IIoT) zu sehen ist. Das starke Wachstum von Ethernet/IP und die beschleunigte IT/OT-Konvergenz haben es möglich gemacht, dass Ethernet/IP auch in internen Automatisierungsgeräten auf einer niedrigeren Ebene, wie in Schützen und Drucktaster, eingesetzt werden kann. Die Integration ressourcenbegrenzter Geräte in Geräteschränken in einem Ethernet/IP-Netzwerk wird durch die vor Kurzem bekanntgegebenen Verbesserungen der Ethernet/IP Specification ermöglicht, darunter auch die physikalische Schicht In-Cabinet Profile for Ethernet/IP und eine ressourcenbegrenzte Ethernet/IP-Kommunikation mit niedrigem Overhead von Geräten, die nur UDP ausführen. Die Ressourcenanforderungen wurden mithilfe von Verbesserungen, wie einem IT-freundlichen LLDP-Knotentopologie-Ermittlungsmechanismus, automatischem Einsatz-Support und automatischem Geräteersatz-Support reduziert. Außerdem ermöglicht eine Spezifikation die effiziente Übertragung systemweiter sequenzieller Befehle über einen neuen Select-Line-Schaltkreis. Die Ethernet/IP In-Cabinet-Bus-Lösung reduziert Schnittstellenbauteile dank des Einsatzes von Single Pair Ethernet (IEEE Std 802.3cg-2019 10BASE-T1S).
Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie
Das Potenzial von transformativen Digitaltechnologien gemäß Industrie 4.0 ist in der Industrie unumstritten. Allerdings ist das damit verbundene große Datenaufkommen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bergen diese Datenmengen ein Potenzial, das in Form wertvoller Informationen zur Prozessoptimierung verwendet werden kann. Andererseits drohen diese Datenmengen, sofern sie nicht gut gehandhabt werden, zu einer Datenflut anzuwachsen, die Unternehmen überfordert und somit mehr Probleme schafft, als sie löst.