KI-Technologien können Kosten senken und Erkennungszeit verkürzen

Ein Datenleck kostet im Schnitt 4,3 Millionen Euro

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Deutsche Unternehmen, die bei ihrer IT-Sicherheit stark auf KI und Automatisierung setzen, verkürzen Lebenszyklen von Datenlecks durchschnittlich um 81 Tage und senken die Folgekosten pro Vorfall um 1,76 Millionen Euro. Das haben die Autoren und Autorinnen imjährlich erscheinenden Cost-of-a-Data-Breach-Report von IBM Security festgestellt.

IBM Security hat seinen jährlichen Cost-of-a-Data-Breach-Report veröffentlicht. Dieser zeigt, dass die durchschnittlichen Kosten eines Datenlecks, also Verletzungen der Sicherheit, der Integrität oder auch der Verfügbarkeit von Daten, im Jahr 2023 sich in Deutschland auf 4,3Mio.€ beliefen. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber den 4,41Mio.€ des vergangenen Jahres. Die Autoren des Reports stellten weiter fest, dass die analysierten deutschen Unternehmen im Schnitt 182 Tage benötigten, um Datenlecks aufzudecken und einzudämmen. Das sind 95 Tage weniger als im globalen Durchschnitt, der 277 Tage betrug.

Geteilter Meinung

Laut dem IBM-Bericht von 2023 sind die Unternehmen geteilter Meinung darüber, wie sie mit den zunehmenden Kosten und der Häufigkeit von Datenlecks umgehen wollen. Die Studie ergab, dass obwohl 95 Prozent der untersuchten Unternehmen mehr als einen solchen Vorfall verzeichnet haben, wobei die betroffenen Unternehmen die Kosten hierfür eher an die Verbraucher weitergeben (57 Prozent) als ihre Sicherheitsinvestitionen zu erhöhen (51 Prozent).

Der Report basiert auf einer eingehenden Analyse realer Datenlecks, die 553 Unternehmen weltweit zwischen März 2022 und März 2023 erlitten haben. Zu den wichtigsten Ergebnissen des IBM-Berichts 2023 gehören:

KI und Automatisierung hatten den größten Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der die untersuchten Unternehmen Datenlecks erkennen und eindämmen konnten. Deutsche Unternehmen, die stark auf beide Technologien setzen, verzeichneten einen 81 Tage kürzeren Lebenszyklus von Datenlecks als Unternehmen, die diese Technologien nicht einsetzten (160 Tage versus 241 Tage).

Ransomware-Opfer in der Studie, die die Strafverfolgungsbehörden einschalteten, sparten im Vergleich zu denjenigen, die die Strafverfolgungsbehörden nicht einschalteten, weltweit durchschnittlich 470.000US$ (rund 418.000€) an Kosten pro Vorfall. Zudem verkürzte sich die Zeit des Datenlecks um durchscnittlich 33 Tage. Trotz dieses Effekts haben 37 Prozent der untersuchten Ransomware-Opfer bei einem Ransomware-Angriff die Strafverfolgungsbehörden nicht eingeschaltet. Von den Unternehmen, die Opfer eine Ransomware-Attacke wurden, berichten 47 Prozent, das Lösegeld bezahlt zu haben.

Lücken bei der Erkennung: Ein Drittel der untersuchten Vorfälle wurde von eigenen Cyber-Security-Teams der Unternehmen entdeckt, während 27 Prozent durch die Angreifer aufgedeckt wurden. Datenlecks, die erst durch den Angriff offenbart wurden, kosteten im globalen Durchschnitt fast 1Mio.US$ (ca. 890.000€) mehr als jene bei den Organisationen, welche die Angriffe selbst erkannten.

Jede Sekunde kostet

Laut Bericht entdeckten die analysierten Unternehmen, die KI und Automatisierung im Sicherheitsbereich vollständig einsetzen Datenlecks 108 Tage eher im Vergleich zu Unternehmen, die diese Technologien nicht einsetzen. Zudem meldeten sie geringere Kosten für solche Vorfälle – im Durchschnitt 1,8Mio.US$ weniger. Dieser Trend zeigte sich auch bei deutschen Unternehmen. Diejenigen, die im Cyber-Security-Bereich bereits KI und Automatisierung ausgiebig nutzen, meldeten durchschnittliche Kosten von 3,51Mio.€ pro Schadensereignis. Unternehmen, die keine derartigen Technologien einsetzen, mussten mit durchschnittlichen Kosten von 5,27Mio.€ pro Datenleck rechnen.

Unterschiedliche Umgebungen betroffen

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass verschiedene Umgebungen betroffen waren. In Deutschland führten 41 Prozent der analysierten Vorfälle zu einem Datenverlust in mehreren Plattformen, darunter Public Cloud, Private Cloud und On-Premise. Dies resultierte dann auch in höheren Kosten von durchschnittlich 4,56Mio.€, was sich im Rahmen der globalen Ergebnisse bewegt. Zudem konnten in Deutschland Unternehmen, die einen DevSecOps-Ansatz anwenden, die Kosten von Datenlecks um durchschnittlich 300.780€ senken.

IBM Deutschland GmbH
https://www.i40-magazin.de/allgemein/ein-datenleck-kostet-im-schnitt-43-millionen-euro/

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