Produkte IoT-vernetzt

Schritt für Schritt zum IoT-Plattformbetreiber

Immer mehr Produzenten vernetzen ihre Erzeugnisse mit einer eigenen IoT-Plattform. Die erfassten Betriebsdaten dienen internen Optimierungen oder als Basis für Geschäftsmodelle. Um das passende Technologie-Grundgerüst für so eine Plattform zu finden, sollte angestrebte Ziele genau definieren. Bei der Umsetzung rücken dann Organisation, Konnektivität, Integration und Sicherheit in den Fokus.

Verschiedene Protokolle

Bei komplexen Gerätetopologien muss die IIoT-Plattform zudem unterschiedliche Protokolle unterstützen. Die AWS-Cloud nutzt intern beispielsweise das offene Maschine-zu-Maschine-Protokoll MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) für den Datentransfer von IoT-Geräten zur Cloud, optional steht auch eine https-Version zur Verfügung. Umgekehrt muss die IIoT-Plattform für die Kommunikation von der Cloud zu den IoT-Geräten auch etliche branchen- und gerätespezifische Protokolle unterstützen bzw. in der Lage sein, neue Protokolle schnell zu integrieren.

Kennzahlen berechnen

Mit dem seit Anfang Juli verfügbaren AWS-Dienst IoT SiteWise lassen sich Daten von Industrieanlagen erfassen, Prozesse und Installationen modellieren und industrielle Metriken berechnen – etwa die Gesamteffektivität einer Produktionsanlage (Overall Equipment Effectiveness, OEE). Einzelne Sensoren, ein Fließband oder eine komplette Lieferkette können mit SiteWise anhand von Modellen dargestellt und mit anderen Daten verknüpft werden. Durch die automatisierte Überwachung und Analyse von Daten aus Industrieanlagen lassen sich Ineffizienzen in der Produktion reduzieren und Ausfälle oder Schäden vorhersagen. Die Problemdiagnose erfolgt aus der Ferne und Techniker werden nur entsandt, wenn dies zur Behebung von Problemen erforderlich ist. Das ist umso wichtiger, als viele Kunden einen nahezu ausfallfreien Betrieb ihrer IIoT-Plattform erwarten. Auch anstehende Software-Updates sollten gut auf die eingebundenen Geräte abgestimmt werden. Wichtig ist daher ein detaillierter Überblick der Geräte, die einer Aktualisierung bedürfen – inklusive ihrer Standorte und Besitzer. Das hilft auch bei haftungsrechtlichen Fragen – etwa, wenn ein Update zu Funktionseinschränkungen führt und dadurch wirtschaftliche Schäden verursacht.

Anwendungsbeispiel

Ein Beispiel für die erfolgreiche Schritt-für-Schritt-Implementierung einer eigenen IIoT-Plattform ist Arçelik. Der Haushaltsgerätehersteller entwickelt Geräte mit Cloud-Anbindung und sammelt Daten von mehr als einer Million Quellen. Unter anderem durch zusätzliche IoT-Dienste können Prozesse in Produktion und Qualitätskontrolle optimiert und die Effizienz in den Geschäftsbereichen gesteigert werden.

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