5G Audit

Welche Potenziale birgt die 5G-Mobilfunktechnologie für die Industrie? Und wie kann die Digitalisierung in der Produktion gelingen? Diese Fragen stellen sich viele produzierende Unternehmen, wenn es darum geht, 5G erfolgreich in der Produktion einzusetzen. Mit einem 5G-Audit bietet das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen produzierenden Unternehmen jetzt die Gelegenheit, eigene Potenziale für den industriellen Einsatz der neuen Mobilfunktechnologie zu erkunden und herauszufinden, welche positiven Effekte 5G auf bestehende Prozessabläufe ausüben kann.
Bild: Fraunhofer-Institut IPT

Das Fraunhofer IPT betreibt gemeinsam mit Projektpartnern aus dem Umfeld von Produktionstechnik und IT den 5G-Industry Campus Europe und befasst sich seit mehreren Jahren in verschiedenen Forschungsprojekten mit dem industriellen Einsatz des neuen Mobilfunkstandards. Um die technologischen Entwicklungen und Erfahrungen interessierten Unternehmen leichter zugänglich zu machen, bietet das Institut nun ein modular aufgebautes 5G-Audit an. Die Module des Audits bauen aufeinander auf, sind aber frei wählbar und können sowohl von Einsteigern, die bisher noch keine Berührungspunkte mit der neuen Mobilfunktechnologie hatten, als auch von 5G-Erfahrenen genutzt werden. Die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IPT versetzen die auditierten Unternehmen damit in die Lage, eigene 5G-Einsatzfelder zu identifizieren, Aufwand und Nutzen für eine 5G-Integration einzuschätzen sowie konkrete Umsetzungsstrategien zu entwickeln. Auch bei der späteren Umsetzung eigener 5G-Implementierungen können die Aachener Forscher mit Anwendungswissen aus der Praxis unterstützen.

Audit-Module

Die Audit-Module variieren vom zeitlichen Umfang und bieten Unternehmen die Option, die 5G-Technologie sowie deren Potenziale und Herausforderungen kennenzulernen – bis hin zur Möglichkeit, ein 5G-Netz in den eigenen Produktionshallen aufzubauen und in die bestehende Produktion zu integrieren. Auch Ideen für vollständig neue 5G-Anwendungsfälle erarbeitet das Aachener Team aus Ingenieuren und IT-Spezialisten gemeinsam mit den Partnerunternehmen und begleitet Umsetzungsprojekte bei Bedarf bis zum industriellen Einsatz. „Mit dem 5G-Audit bieten wir Unternehmen aus dem Umfeld der Produktion die Chance, die neue Mobilfunktechnologie kennen zu lernen und sich die Vorteile von 5G zunutze zu machen. Das Ergebnis eines jeden 5G-Audits sind individuelle Handlungsempfehlungen für die individuelle Situation vor Ort in den Unternehmen“, erläutert Sven Jung, technischer Leiter des 5G-Industry Campus Europe, das Konzept des neuen Angebots.

Vorteile von 5G für die Produktion

In hochflexiblen und vernetzten Fertigungssystemen müssen sämtliche Prozesse und verteilten Systeme in Echtzeit zuverlässig kommunizieren. Erst dann können produzierende Unternehmen ihre Fertigung in einem hohen Maße überwachen und steuern, um dynamisch auf kleinste Änderungen im Produktionsprozess zu reagieren. 5G bietet mit hohen Datenraten bis zu zehn GBit pro Sekunde und geringen Latenzen unter einer Millisekunde die besten Voraussetzungen für solche hochmodernen Fertigungssysteme. Mit dem 5G-Industry Campus Europe ging im Mai 2020 Europas größte industrielle 5G-Forschungsinfrastruktur ans Netz. Dort erforscht und erprobt das Fraunhofer IPT gemeinsam mit seinen Aachener Forschungspartnern die ersten industriellen 5G-Anwendungen. In insgesamt sieben Teilprojekten werden unterschiedliche Anwendungsszenarien von 5G-Sensorik für die Überwachung und Steuerung hochkomplexer Fertigungsprozesse über mobile Robotik und Logistik bis hin zu standortübergreifenden Produktionsketten untersucht. Außerdem testen die Aachener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Einsatz moderner Edge-Cloud-Systeme zur schnellen Verarbeitung von Daten, um die Potenziale von 5G in der vernetzten, adaptiven Produktion auszuschöpfen. Mit dem 5G-Audit geben die Partner ihr 5G-Wissen im industriellen Umfeld an andere Unternehmen weiter und bieten Unterstützung bei der Umsetzung eines eigenen 5G-Umfeldes.

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