PLCnext Store von Phoenix Contact

Automatisieren per App

In Automatisierungsprojekten nimmt der Softwareanteil stetig zu und die Funktionen werden komplexer. Nicht jeder Anwender verfügt über das erforderliche Knowhow oder kann es sich aneignen. Deshalb hat Phoenix Contact einen digitalen Marktplatz für sein Ecosystem PLCnext Technology eröffnet. Mit den dort erhältlichen Apps lassen sich Applikationen einfacher und schneller umsetzen.

Strukturierter Veröffentlichungsprozess von Apps

Technisch betrachtet lässt sich eine PLCnext-App unterschiedlich ausprägen – zum Beispiel als Prozess auf dem Linux-Betriebssystem, als Linux-Kommandozeilenanwendung oder als Bibliothek, die in IEC61131-3, C++ oder C# programmiert wurde. Nachdem die Softwarefunktion ausprogrammiert und getestet worden ist, kann der Contributor sie wahlweise mit einem Lizenzmechanismus versehen, den Phoenix Contact als Betreiber des digitalen Marktplatzes zur Verfügung stellt. Anschließend wird aus der Softwarefunktion ein App-Container direkt auf der PLCnext Control generiert. Aufgrund des Container-Formats ist die spätere Installation der App für den Anwender sehr einfach. Nach der Erstellung des Containers kann die Veröffentlichung der App im Store vorbereitet werden. Sie erfolgt zunächst im sogenannten Draft-Modus. Hier gibt der Anbieter seiner App einen Namen, legt eine ausführliche Funktionsbeschreibung sowie ein Icon an und hängt den zuvor erzeugten App-Container an. Zu jeder Veröffentlichung gehören außerdem die Software-Lizenzhinweise sowie eine technische Anwenderdokumentation, die der Anbieter ebenfalls in den PLCnext Store lädt. Zusätzlich können beschreibende Grafiken und Screenshots hinzugefügt werden. Den Preis für seine Applikation bestimmt jeder Anbieter selbst. Natürlich ist auch eine kostenfreie Bereitstellung möglich. Nach Abschluss sämtlicher Vorbereitungen wird die App im PLCnext Store veröffentlicht, es findet also ein Release statt.

Kontinuierliche Erweiterung der Store-Funktionen

Für Software-Anbieter eröffnet sich mit dem PLCnext Store ein weiterer Distributionskanal für ihre PLCnext-Softwarefunktionen. Die Lizenzierung und Kaufabwicklung übernimmt dabei Phoenix Contact. Der Erlös, der sich aus dem Verkauf ihrer Apps ergibt, wird an die Contributoren weitergeleitet. Als Betreiber des PLCnext Stores erhält Phoenix Contact lediglich eine Verkaufsprovision zu jeder verkauften PLCnext-App. Aus diesen Mitteln werden die Funktionen des Stores kontinuierlich erweitert. Ob App-Anbieter, -Anwender oder Steuerungshersteller – jeder der Beteiligten profitiert somit vom digitalen Marktplatz für industrielle Softwarefunktionen.

Das PLCnext-Team von Phoenix Contact zeigt auf YouTube in zehn Episoden, wie eine App für die PLCnext Technology kodiert und über den PLCnext Store bereitgestellt wird. Die kurzen Videos sind wie das Tagebuch eines Programmierers angelegt, in dem er alles über den Aufbau der App ‚MQTT on paho‘ erzählt, die bereits im PLCnext Store erhältlich ist. Sämtliche Codebeispiele zu dieser Anleitung stehen bei GitHub zur Verfügung.

Interessenten können sich folgende Episoden anschauen:

Tag 1: Einführung in MQTT und den MQTT Client für die PLCnext Control

Tag 2: Erstellung und Test der Eclipse paho MQTT Client-Bibliotheken für die PLCnext Control

Tag 3: Generierung einer Funktionserweiterung für die PLCnext Technology

Tag 4: Umwandlung einer PLM- in eine ACF-Komponente (und warum dies sinnvoll ist)

Tag 5: Definition und Veröffentlichung eines RSC-Dienstes

Tag 6: Verständnis der Verwendung eines Singleton-Musters und Verpackung des MQTT Client

Tag 7: Erzeugung eines Remote Service Call Clients, der den MQTT Client mit dem GDS (Global Data Space) verbindet

Tag 8: Hinzufügung eines Worker Threads für die zyklische Ausführung

Tag 9: Die Komponente durch JSON-Einstellungen für den Anwender konfigurierbar machen

Tag 10: Verpackung der Funktionserweiterung als App für den PLCnext Store und Bereitstellung

der Funktionserweiterung.

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