B ei der PNO ist die Spezifikation von Profinet over TSN abgeschlossen und man ist bereits in der konkreten Umsetzung. Im Zusammenhang mit TSN hört man derzeit auch häufig von SPE (Single Pair Ethernet) bzw. PoDL (Power over Data Lines). PoDL kommt auch aus dem Kfz-Bereich und wurde dazu entwickelt, Daten und Spannungsversorgung über ein Adernpaar zu übertragen. Nebenbei sei erwähnt, dass sich die Ethernet-Technologie allgemein in Richtung immer höherer Datenraten entwickelt – im Automatisierungsumfeld sind die übertragenen Datenmengen jedoch vergleichsweise gering. Zudem müssen Steckverbinder und Leitungen robust, kostengünstig und einfach zu installieren sein. Dem kommt PoDL entgegen, da die Verkabelung ohne Switches oder Gateways tatsächlich einfacher wird. Man darf gespannt sein, ob es den etablierten Systemen wie IO-Link oder AS-Interface gelingt, ihre Alleinstellungsmerkmale so darzustellen, dass sie den Wettbewerb langfristig überstehen. Im Moment ist PoDL noch im Entstehen. Kabel, Leitungen und Steckverbinder gibt es schon. Auch die Prüfverfahren dafür liegen schon fest. Offen ist noch der Übertrager und was sonst alles als Halbleiter auf der Leiterplatte zu finden sein wird. Es bleibt spannend in der Branche.
Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie
Das Potenzial von transformativen Digitaltechnologien gemäß Industrie 4.0 ist in der Industrie unumstritten. Allerdings ist das damit verbundene große Datenaufkommen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bergen diese Datenmengen ein Potenzial, das in Form wertvoller Informationen zur Prozessoptimierung verwendet werden kann. Andererseits drohen diese Datenmengen, sofern sie nicht gut gehandhabt werden, zu einer Datenflut anzuwachsen, die Unternehmen überfordert und somit mehr Probleme schafft, als sie löst.