Produzierende Unternehmen, die ihre Maschinen und Anlagen vernetzen, sind durch Sicherheitslücken und Angriffe auf ihre IT-Infrastruktur oftmals gefährdet. Wissenschaftler möchten nun in einem AiF-geförderten Forschungsprojekt gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den branchenübergreifenden ‚Production Security Readiness Check‘ weiterentwickeln. Die Forscherinnen und Forscher wollen dafür einen webbasierten Fragebogen mit automatisierten Netzwerkanalysetools kombinieren, die die aktuelle Situation in den Unternehmen mit einem Referenzmodell abgleichen. Das Referenzmodell berücksichtigt dabei die Anforderungen und Empfehlungen der geltenden Normen, Richtlinien und Gesetze ebenso wie bekannte Erfolgsbeispiele aus der Unternehmensorgansation. Ein anwenderfreundlicher Fragebogen führt Nutzerinnen und Nutzer auch ohne umfassende Vorkenntnisse durch den Prozess und berücksichtigt sowohl Branche als auch Unternehmensgröße. Als Ergebnis erhält der Anwender dann eine ausführliche Bewertung seines aktuellen Sicherheitslevels. Darüber hinaus schlägt das System geeignete Maßnahmen in Form einer Prioritätenliste vor und empfiehlt jeweils passende Sicherheitslösungen. Die erarbeiteten Konzepte sowie den Prototypen der entwickelten Anwendung stellen Fraunhofer IPT und Fraunhofer FKIE den beteiligten Unternehmen zum Projektende vollständig und ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung. Die Projektlaufzeit ist von März 2022 bis März 2024 geplant.
Konkrete Vorteile durch TSN für die Industrie
Das Potenzial von transformativen Digitaltechnologien gemäß Industrie 4.0 ist in der Industrie unumstritten. Allerdings ist das damit verbundene große Datenaufkommen ein zweischneidiges Schwert: Einerseits bergen diese Datenmengen ein Potenzial, das in Form wertvoller Informationen zur Prozessoptimierung verwendet werden kann. Andererseits drohen diese Datenmengen, sofern sie nicht gut gehandhabt werden, zu einer Datenflut anzuwachsen, die Unternehmen überfordert und somit mehr Probleme schafft, als sie löst.