Redaktion: Was unterscheidet den PROmesh P10 von anderen industriellen Switches?
Richter: Er wird z.B. dem neuen Standard ‚Profinet 2.4 über TSN‘ gerecht. Und dann stecken ja viele Diagnose-Daten in der Infrastruktur des Switches, die eigentlich nur sichtbar gemacht werden müssen. Deshalb bieten wir neben der Schirmstrommessung, die bereits im Vorgängermodell implementiert war, nun auch eine Leitungsdiagnose, die so intelligent durchgeführt wird, dass der Switch eine Warnung vor dem totalen Kommunikationsabbruch signalisiert. Damit wird vorbeugende Instandhaltung des Netzwerks möglich.
Redaktion: Warum sind diese Diagnosen nötig?
Heidl: Häuft sich der Qualitätswert ‚CRC Fehler‘, weist dies auf Leitungsprobleme hin und es stellt sich die Frage nach der Fehlerursache. Entweder können EMV-Einkopplungen, defekte Leitungen oder ein „schwächelndes“ Endgerät diese Fehler hervorrufen. Weist der P10 Errors im Zusammenhang mit hohen Ableitstromwerten nach, dann liegt die Fehlerursache im Bereich der EMV. Weist der P10 Errors im Zusammenhang mit schlechten Leitungsqualitätswerten nach, dann ist entweder die Verbindung defekt oder das angeschlossene Endgerät.
Redaktion: Wie realisieren Sie die Leitungsdiagnose?
Heidl: Bei der Leitungsdiagnose wird die Form der realen Signale bewertet und über eine Daten-Matrix weiterverarbeitet. Es lassen sich also anhand der Übertragungsqualität der Signale eindeutig Rückschlüsse auf die Leitungsqualität machen. Da dieser Lösung einer Vielzahl von Versuchen und auch KI-ähnliche Wertermittlungen vorausgegangen sind, sehen wir hier eine absolute Marktneuheit.
Redaktion: Abschließende Frage: Wie lauten die vorhin genannten Performance-Daten Ihres Switches?
Heidl: Gute Frage. Wir bieten derzeit eine Backplane Kapazität von 51,2GBit/s, einen Throughput von 19,3 Mpps. Die Buffer Size liegt bei 2MBit und die Buffer Pagesize bei 256Byte.
Redaktion: Vielen Dank für das Interview